In einem kürzlich veröffentlichten Kommuniqué über die Arbeitsbedingungen von Künstler:innen hat die Europäische Union ihr Engagement für die Wahrung der künstlerischen Freiheit in allen Mitgliedsländern bekräftigt. Da jedoch kulturelle Debatten in letzter Zeit immer stärker politisiert werden, insbesondere in Ländern mit autoritärerer Regierungsführung, muss die Rolle von Kunstschaffenden als soziale Akteure neu überdacht werden: Welche Verantwortung haben Künstler:innen bei der Schaffung ihrer Kunst? Sollen sich künstlerische Projekte mit den Problemen ihres Umfelds auseinandersetzen oder sollte die Kunst ein Ort der Zuflucht sein? Kann sie beides sein? Diese und andere Fragen werden von Künstler:innen und Akademiker:innen diskutiert, die im Bereich der freien darstellenden Künste tätig sind.
Programm:
- Die Rolle der Kunst in Zeiten des Krieges
Alex Borovenskiy (ProEnglish Theater Kyiv) spricht mit Luiza Moroz (Policy Adviser bei Culture Action Europe) und Roman Schell (Journalist und Autor) über die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Zivilgesellschaft und die nationale Identität in Kriegszeiten. - Die politische Macht der Kunst im regionalen Kontext
Martin Naundorf kuratiert das „Festival OSTEN“ in einem Teil Deutschlands, der als politisch „rechtsextrem“ bekannt ist. Daniele Marannano ist Koordinator von „Addiopizzo“, einer Graswurzelbewegung in Palermo, die eine „kulturelle Revolution“ gegen die Mafia und für soziale Gerechtigkeit fördert. Beide Gesprächspartner werden ihre Gedanken und Erfahrungen darüber austauschen, wie Kunst und Kultur den sozialen Zusammenhalt in einem regionalen Kontext beeinflussen können.
Unser PERFAS-Geschäftsführer Thomas Maniacco ist als Übersetzer dabei. - Der Einfluss von Kulturzentren auf die lokale Stadtbevölkerung
Thomas Kasebacher kuratiert das „Haus der Republik“ während der Wiener Festwochen. Franky Devos ist der Direktor des Kunstencentrum VIERNULVIER. Die eine Struktur existiert nur für die Dauer eines Festivals, die andere hat ein ganzjähriges Programm und eine große permanente Struktur. Beide Redner werden ihre Gedanken über den Zugang, das Kuratieren, Hierarchien und die sozialen Auswirkungen ihrer Kulturzentren auf die örtliche Stadtbevölkerung mitteilen.
Die Veranstaltung ist in englischer Sprache und wird moderiert von Christian Keller.
Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte registriert euch hier.